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Sprachleitfäden unter der Lupe

Interview bei Genderleicht.de

Leitfäden, Handreichungen und Empfehlungen zu geschlechtergerechter Sprache stellten seit Beginn der Diskussionen um Sexismus in der deutschen Sprache in den 1970er-Jahren ein wichtiges Medium der Kommunikation der feministischen Kritik und Ziele dar. Forderungen der feministischen Sprachkritik wurden hier für die praktische Anwendung konkretisiert – es wurden einige zentrale Prinzipien und Strategien für geschlechtergerechte beziehungsweise nicht-sexistische Sprache definiert, die bis in die Gegenwart in Leitfäden erkennbar sind. In Übereinstimmung mit den Idealen der Zweiten Frauenbewegung, als Frauen gemeinsam für einander zu agieren, sollten die Inhalte möglichst allgemeinverständlich kommuniziert werden. 

Der erste Leitfaden erschien 1980 in einer linguistischen Fachzeitschrift; die Empfehlungen kamen von Sprachwissenschaftlerinnen, die Sprachkritik aus feministischer Perspektive übten. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurden weitere praxisorientierte Richtlinien von und für Institutionen erstellt. Frühe Leitfäden zielten nicht nur darauf ab Vorschläge zu machen, sondern darauf, dass Vorschriften erlassen werden. Neuere Empfehlungen betonen die Kontext- und Situationsabhängigkeit der verwendeten sprachlichen Form und rufen zu respektvollem, selbstreflektiertem sprachlichen Handeln auf. Teilweise sind Leitfäden intersektional ausgerichtet und greifen neben Geschlecht weitere strukturelle Diskriminierungsformen auf, die über Sprache vermittelt werden, z.B. Behinderung oder race. Es ist jedoch strittig, inwieweit sich diese Diskriminierungen in der Grammatik niederschlagen.

Im Rahmen der Tagung "Denken - Sprechen - Gendern" in Hannover hat Christine Olderdissen vom Projekt Genderleicht.de ein Interview mit Christine Ivanov zu Sprachleitfäden geführt. Das Interview kann hier nachgelesen werden.


Wir verfolgen einen inklusiven Ansatz: Es gibt Situationen und Kontexte, in denen Vorgaben nötig sind, um die Anerkennung und Umsetzung geschlechtergerechter Sprache zu fördern beziehungsweise überhaupt möglich zu machen. Gleichzeitig verfolgen wir das Ziel, dass diese Umsetzung bewusst erfolgt, das heißt SprachGerecht und SprachBewusst.

Wir unterstützen Sie gerne dabei eine Strategie für die Implementierung und Stärkung geschlechtergerechter Sprache in Ihrer Institution zu entwickeln. Kontaktieren Sie uns gerne für ein individuelles Angebot.


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