Es ist geschafft: Mitte Oktober habe ich erfolgreich meine Doktorarbeit verteidigt. Die Arbeit trägt den Titel: „Trivial, kompliziert, ideologisch“ – Antifeminismus in den Debatten um genderbewusste Sprache bei Sprachpflegevereinen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von 1990 bis 2020. In meiner Forschung analysiere ich, wie die Debatten rund um gendergerechte Sprache in drei deutschsprachigen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten geführt werden und untersuche u.a. die verwendeten Schlagwörter (z.B. Genderwahn), Metaphern (z.B. die lebendige Sprache) und Topoi (z.B. gendergerechte Sprache als Einschränkung der Freiheit und Bedrohung). Dabei arbeite ich antifeministische Muster heraus und zeige z.B., wie die Kritik an gendergerechter Sprache in der Diskursfigur der totalitären Feministin kulminiert. Eine Veröffentlichung in Buchform ist für 2025 geplant.
Passend zu meiner internationalen Untersuchungsperspektive habe ich die Arbeit im Rahmen eines Cotutelle-Verfahrens zwischen der Universität Hannover und der Universität Genf verfasst. In diesem Rahmen konnte ich mich mit Förderung des DAAD 2021/2022 fünf Monate in der Schweiz auf meine Arbeit konzentrieren. Meinen Betreuungspersonen an beiden Unis, Gabriele Diewald in Hannover und Daniel Elmiger in Genf sowie Juliane Schröter als Vorsitzende der Promotionskommission in Genf und Ingo Warnke als drittem Gutachter und Vorsitzendem der Prüfungskommission bin sehr dankbar für die intensive, anregende und geduldige Betreuung und Begleitung.
Besonders dankbar bin ich meinen Freund*innen, die mich immer bestärkt haben und vor allem meiner Familie, die immer an mich geglaubt und mich in meinen Ideen unterstützt hat. Meine beiden Kinder waren immer eine große Motivation und zugleich eine willkommene Ablenkung von der Arbeit.
Mit einem Gefühl von tiefer Zufriedenheit und Fokus konnte ich v.a. im letzten Jahr die Arbeit verfolgen – dazu hat das absolut einzigartige Coaching-Programm von Wiebke Vogelaar (Alma Mater) für Mütter in der Wissenschaft beigetragen, in dem ich richtungsweisende Erkenntnisse für meine Arbeit (Deep Work rules), aber auch mein Leben gewonnen habe.
Ich bin sehr glücklich über das Erreichte und bin gespannt, was kommt!